IFS - Internal Family Systems nach Richard C. Schwartz

Wir alle kennen verschiedene Seiten in uns. Goethe sprach von zwei Seelen ach! in meiner Brust. Lange schon wird dieses Phänomen in der Psychologie beschrieben. Es sind innere Anteile die darin geübt sind, heftigst miteinander zu diskutieren, eigene Sichtweisen hartnäckig zu verteidigen, sich gar gegenseitig zu beschuldigen.

Kennen Sie das aus eigener Erfahrung?

Heute ist das Modell der Selbstanteile ein anerkanntes Modell in Coaching und Psychotherapie.

Teile unserer Persönlichkeit betreten zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Situationen unsere innere Bühne. Sie können uns vollkommen vereinnahmen und wir sehen oft kaum Möglichkeiten, dagegen anzusteuern. Wird ein empfindsamer Teil, ein wunder Punkt, getroffen, geht ein anderer Selbstanteil sofort in die Verteidigung. Das Ergebnis? Wir reagieren häufig spontan und unüberlegt...

Tatsache ist, dass tief verwurzelte Verhaltensmuster auf rationaler Ebene, z.B. mit guten Vorsätzen, kaum steuerbar sind. Ein besserer Weg wäre, die eigene Selbstführung zu stärken: mit dem Selbstanteil - aus unserem Erwachsenen-Ich heraus - in Kontakt zu treten. Wir können dafür sorgen, es kennenzulernen und seine Beweggründe für das gezeigte Verhalten zu verstehen.

Mit Selbstanteilen können wir wie mit Persönlichkeiten verhandeln und gemeinsam nach klugen Wegen suchen, sie zu entlasten und ihre Fähigkeiten in unserem Sinne zu nutzen. Auf diese Weise geschieht Selbstregulierung und Selbstführung.

Die Kompetenz der Selbstführung unterstützt uns dabei:

• eigene schwierige Verhaltensweisen zu verändern
• uns selbst zu motivieren, zu inspirieren, zu trösten und zu ermutigen
• unsere persönlichen Ressourcen gekonnter einzusetzen

Wegbekommen können wir unsere Selbstanteile nicht, denn sie gehören zu uns! Aber wir können lernen, auf eine verantwortungsbewusste, achtsame und wertschätzende Weise mit ihnen umzugehen.

Wir können dafür sorgen, das Heft in der Hand zu behalten!